Die Beleuchtung in der Schweinehaltung spielt eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere. Es beeinflusst deren
Verhalten, Entwicklung und Produktivität. In Schweinefarmen werden sowohl natürliche als auch künstliche Beleuchtung genutzt. In beiden Fällen
sind jedoch bestimmte Anforderungen und Aspekte zu berücksichtigen.Natürliche Beleuchtung wird durch Fenster, Lichtöffnungen oder Glasdächer gewährleistet. Sie ist wichtig, da sie den Tieren ein natürliches
Zeitempfinden vermittelt und das Wohlbefinden erhöht. Allerdings kann natürliche Beleuchtung zu starken Schwankungen in der Lichtintensität
führen, was zu Stress bei den Schweinen führen kann. Daher wird in vielen Fällen eine Kombination aus natürlicher und künstlicher Beleuchtung
bevorzugt. Künstliche Beleuchtung ermöglicht eine genauere Kontrolle der Lichtbedingungen. Sie kann je nach Bedürfnis des jeweiligen Schweinealters und
-zustandes angepasst werden. Für Ferkel beispielsweise wird eine geringere Lichtintensität benötigt als für ausgewachsene Schweine. Zu bedenken
ist auch, dass Schweine im Vergleich zum Menschen eine geringere Farbwahrnehmung haben und bestimmte Lichtfarben als angenehm oder unangenehm
empfinden können. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass das Licht für die Tiere nicht zu grell ist. Die Beleuchtung sollte den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus berücksichtigen. Schweine sind tagaktive Tiere und benötigen eine ausreichende Beleuchtung
während des Tages und Ruhe in der Dunkelheit. Es wird empfohlen, dass die beleuchtete Phase pro Tag zwischen 8 bis 16 Stunden liegt, um den
natürlichen Rhythmus der Tiere zu respektieren. Allerdings sollte die Nachtphase in der Stallung nicht völlig dunkel sein, sondern ein geringes
Restlicht bieten, um Unfälle zu vermeiden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gleichmäßige Verteilung des Lichts. Unregelmäßigkeiten in der Beleuchtung können Schattenbereiche
erzeugen, die von den Tieren als Verstecke genutzt werden können. Dies kann Aggressionen und Rangkämpfe fördern. Es ist daher wichtig, dass
der Stall gleichmäßig ausgeleuchtet ist und alle Bereiche gut sichtbar sind, um das Tierwohl zu gewährleisten. Die Beleuchtung in der Schweinehaltung sollte also gut geplant und sorgfältig umgesetzt werden. Eine gut durchdachte Beleuchtung trägt enorm
zum Wohlbefinden und zur Gesundheit der Tiere bei und optimiert schlussendlich die Produktivität. Letztlich spielen neben der Beleuchtung natürlich auch weitere Faktoren, wie die Qualität des Futters, die Sauberkeit des Stalls, Krankheitsprophylaxe
und Tierbetreuung eine große Rolle in der Schweinehaltung. Jedoch kann eine gute Beleuchtung einen wesentlichen Beitrag zur Förderung des Tierwohls
leisten. Eine Lichtgestaltung, die die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Schweine respektiert, kann sowohl für die Schweine selbst, als auch
für die Schweinehalter von Vorteil sein. Sie kann zu einer geringeren Krankheitsanfälligkeit, verbesserter Futterverwertung und damit letztlich
auch zu einer besseren Fleischqualität führen. Daher sollte nicht vergessen werden, bei der Planung und Gestaltung von Schweineställen, diesem
Aspekt die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
|